Ich bin ein großer Befürworter des Tragetuchs. Keine andere Tragevariante ist so gesund und vorteilhaft für beide, Mutter und Kind. Mama hat die Hände frei und das Kind ist in ihrer unmittelbaren Umgebung, ganz nahe bei ihr. Dort fühlt es sich geborgen und nie alleine. Zwei Drittel der Welt besitzt gar keinen Kinderwagen oder auch keine Wege dafür. Der ist von der Natur auch nicht vorgesehen! Dafür besitzen schon neugeborene Kinder einen starken Greifreflex und unsere Vorfahren haben sich ähnlich wie Affenbabies im Fell der Mutter festgehalten. Menschen sind „aktive Traglinge“. Sie wollen getragen werden und man verwöhnt sie dadurch nicht. Wenn das Tragen ein Verwöhnen bedeuten würde, müssten wir die befruchtete Eizelle sofort in einen Brutkasten legen und nicht 9 Monate austragen. So kämen dann alle Kinder schon höchst verwöhnt auf die Welt. Es kann sich folglich nur um ein sanftes und vorsichtiges Entwöhnen handeln, wenn man das Kind an seine eigene unabhängige Existenz heranführt. Das geht nicht abrupt nach der Geburt. Es ist absolut ungesund ein Neugeborenes auch nur eine Stunde von der Mutter zu trennen. In kleinen Schritten erfolgt die emotionale Abnabelung, dem Alter und der Reife des Kindes angemessen, sodass ein freier selbständiger Erwachsener daraus werden kann. Auf diesem Erziehungsweg sollten alle drastischen Maßnahmen unterbleiben.
Durch groben Liebesentzug, durch das Gefühl verlassen zu sein, getrennt von Mutter oder Vater, kann sich das Urvertrauen nicht richtig festigen. Solche Mangelerfahrungen sind die Ursache für spätere Bindungsängste, für verhaltensauffällige Kinder die sich viel zu lange an der Mutter festklammern, nicht in Kindergarten oder Schule bleiben wollen, nicht auf Klassenfahrten mitgehen, unfähig sind bei Freunden zu übernachten und auch als Erwachsenen das Hotel Mama noch nicht verlassen wollen. Sie kommen nie auf eigene Füße, weil sie kein Vertrauen in ihre Fähigkeiten haben, stattdessen immer das unbewusste Gefühl von alleine sein und Verlassenheit spüren. Sie sind kaum in der Lage sich als Erwachsene an andere Menschen vorbehaltlos zu binden, aus Angst es könnte wieder schief gehen, und sie würden erneut alleine und verlassen da stehen. Nehmen sie das weinende Kind zu sich! Es hat ein recht auf Nähe. Nachts zu Ihnen ins oder an das Bett. Tagsüber bei Bedarf ins Tragetuch. Kinder sind wie ein leeres Gefäß, wenn man sie am Anfang mit Liebe und Fürsorge auffüllt, haben sie Urvertrauen für ein ganzes Leben um sich gesund von der engen Symbiose mit den Eltern weg zu entwickeln hin zu freien Menschen.

Kursdauer 1,5 Stunden /10.-

Bitte Kind und Tragetuch mitbringen.

 

>> Kurstermine finden Sie im Kalender

>> ANMELDUNG bitte SCHRIFTLICH per Post, email oder über das Kontaktformular

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